Gründung
Wie es begann …
Im Jahre 1989 ließ Heinrich Wingsheim der Gedanke nicht mehr los, in Bachem den Karneval wieder aufleben zu lassen. Seine Idee: Ein Karnevalszug sollte wieder durch den Ort ziehen. Hierzu benötigte er allerdings Mitstreiter und Gruppen, die den Zug gestalten würden. Diese Menschen fanden sich dann auch auf dem Bauernhof Becker zusammen. Die gesamte Familie Becker war im wahrsten Sinne „Feuer und Flamme“ für einen Karnevalszug. Familienmitglieder, Bekannte und Kunden vom Gemüsestand wurden angeworben.
Heinrich Wingsheim besorgte die behördlichen Genehmigungen für den Zug. Es hatte sich allerdings in diesem Jahr auch ein „Selbsternanntes Dreigestirn“ gebildet. Den Herren wurde angeboten, den Zug als Dreigestirn zu begleiten. Leider wurde das Ansinnen von den Tollitäten abgelehnt. Aus diesem Grund sahen die Organisatoren den Zug durch Bachem gefährdet. Nach eingehender Beratung war man sich aber einig: Der Zug geht trotzdem. Nun wurden Kostüme und sonstige Utensilien aus den Schränken und Truhen zusammengesucht.
Alles, was in etwa nach Kostüm aussah, wurde anprobiert. Ein nicht lenkbarer Handwagen, eine kleine Kutsche mit Pony, ein Wagen mit Obst und Gemüsedekoration gestalteten u.a. den Zug. Das Wurfmaterial bestand aus Chips, Obst und Gemüse. Vor dem Zug wurde ein Biwak auf dem Hof abgehalten (Diese schöne Tradition blieb bis zur Session 2008/2009 erhalten und wurde von der Familie Bungarten betreut). Natürlich durfte Musik im Zug nicht fehlen. Zu dieser Zeit bestand noch das Tambocorps „Einigkeit Bachem“. Die Musikgruppe war sofort bereit, im Zug für die nötige Stimmung zu sorgen. Nun stand einem Umzug durch Bachem nichts mehr im Wege. Kuriosität am Rande: Der Karnevalszug durfte nur durch das Unterdorf gehen. Die Gleueler Straße und die Hubert-Prott-Straße durften nicht überquert werden. Das Oberdorf wurde also von „Amtswegen“ ausgeschlossen. Heinrich Wingsheim hatte auch einige Plakate drucken lassen. Diese wurden – aus welchem Grund auch immer – von unbekannter Hand zerstört. Nach dem Zug trafen sich die Teilnehmer zu einem gemütlichen Beisammensein in der Gaststätte Ziskoven auf der Mauritiusstraße (existiert heute nicht mehr). Die Aktiven waren sich einig, dass dies nicht der letzte Zug in Bachem sein sollte – und so kam es auch!
Ein neuer Verein wurde nun gegründet. Und, welchen Namen geben wir dieser Vereinigung? Hier hatte Gisela Ziskoven vom Beckershof die zündende Idee „Bachem bliev Bachem“ war ihr Ausruf und alle waren einverstanden. Man kann den engagierten Bachemer Bürgern nicht genug danken für die Initiative und den Mut, aus dem Nichts einen Verein zu gründen, der heute in Bachem nicht mehr wegzudenken ist. Ein besonderer Dank gilt Heinrich Wingsheim, der gesamten Familie Becker und den damaligen Teilnehmern des Zuges.
Was wäre gewesen wenn…?
Und so ging es weiter…
Über 30 Jahre sind mittlerweile seit der Gründung der Zuggemeinschaft „Bachem bliev Bachem“ vergangen. Die ersten Jahre waren nicht ganz einfach. Es dauerte eine gewisse Zeit, bis aus einer Gruppe von Karnevalisten ein richtiger Verein wurde. Durch die Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht Kerpen und die Erstellung einer Satzung wurden wir ein richtiger Verein unter dem Namen Zuggemeinschaft „Bachem bliev Bachem e.V. 1990“. Günter Clauss übernahm 1990 das Amt des Präsidenten und wurde 1991 zum Vorsitzenden gewählt. 1992 trat die Zuggemeinschaft der Ortsgemeinschaft Bachem bei. Um dem Karneval die richtige Würze zu verleihen, wurde schon 1990 die erste Kinderprinzessin proklamiert. 1991 wurde wegen des Golfkrieges kein Karneval gefeiert. Durch diesen Umstand regierte Nadine Clauss von 1990 bis 1992 als Kinderprinzessin in Bachem. Nach 4 Kindertollitäten regierte 1996/1997 das erste Dreigestirn in Bachem. Alle Tollitäten sind auf der Seite der Ex-Tollitäten aufgeführt. Die ZG ist stolz darauf, immer wieder eine Prinzessin, ein Dreigestirn oder ab der Session 2008/2009 erstmals einen Prinzen präsentieren zu können. Weiterhin haben sich in der Zuggemeinschaft seit einigen Jahren ein Senat und ein Ex-Tollitätenstammtisch gegründet. Hier trifft man sich einige Male im Jahr zu einem gemütlichen Beisammensein
Es wird immer wichtiger in der heutigen Zeit, Brauchtum und Tradition zu erhalten und mit viel Spaß und Freude die Karnevalszeit zu feiern. Dies ist nur möglich durch viel Idealismus und Engagement unserer Mitglieder.
Josef Münch & Günter Clauss